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Kann man die Haferkur auch bei anderen Erkrankungen als Diabetes machen?

Ja, sie ist insbesondere auch bei Adipositas möglich und zur Heilung einer nichtalkoholischen Fettleber nützlich. Auch auf den Cholesterinspiegel wirkt Hafer positiv.

Wie lange und wie oft sollte man die Haferkur machen?

Die klassische Haferkur dauert drei Tage - wer mag, kann noch einen vierten Tag anhängen. "Die stoffwechselverbessernde Wirkung der Kur hält etwa sechs Wochen lang an", sagt Ernährungs-Doc und Diabetologe Matthias Riedl. Man kann die Kur bei Bedarf etwa alle sechs bis acht Wochen wiederholen. Alternativ kann man jede Woche einen einzelnen Hafertag einschalten. Die Haferkur ist ein sehr guter Einstieg in eine dauerhafte Ernährungsumstellung.

Kann bei der Haferkur das Wasser durch Haferdrink ersetzt werden?

Nein, es sollte besser Wasser sein. Ehe man aber die Haferkur aus geschmacklichen Gründen gar nicht durchführt, ginge ungesüßter Haferdrink zur Not.

Muss man die Haferflocken unbedingt kochen?

Nein, die Hafertage kann man auch "kalt durchführen". Jedoch wäre empfehlenswert, die Haferflocken dann etwa 30 Minuten einzuweichen. Hafer enthält Phytinsäure, die Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Magnesium und Zink bindet. Durch das Einweichen vor dem Verzehr wird der Hafer besser verdaulich und verringert sich der Phytinsäure-Gehalt.

Gelten die 75 Gramm Haferflocken in der Haferkur pro Mahlzeit für jeden?

Die Antwort ist: Ja, diese Menge gilt pauschal für alle. Egal, wie groß oder wie schwer, egal, ob Mann oder Frau. Wer es wirklich nicht schafft, die 75 Gramm aufzuessen, kann die Menge allerdings ein wenig reduzieren.

Haferflocken sind doch Kohlenhydrate. Warum funktioniert die Kur trotzdem?

Kohlenhydrate lassen den Blutzucker ansteigen, und Haferflocken enthalten Kohlenhydrate. Aber der glykämische Index ist bei Haferflocken moderat, weil die Beta-Glucane den Blutzuckeranstieg bremsen. Deshalb funktioniert die Haferkur nach bisherigen Erkenntnissen sehr zuverlässig, um die Zellen wieder empfindlicher für Insulin zu machen.

Ist Zimt dazu gut?

Gewürze wie Zimt, Kurkuma oder auch Kräuter wie Schnittlauch dürfen gern zum Haferbrei. In Maßen genossen wirkt Zimt entzündungshemmend und verdauungsfördernd. Zimt enthält Cumarin, das in größeren Mengen zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen und die Leber schädigen kann. Ceylon-Zimt hat relativ wenig Cumarin und ist daher gesünder als Cassia-Zimt.

Ist Salz bei der Haferkur erlaubt?

Im Prinzip ja, die Haferflocken können auch herzhaft genossen werden: Man kann den Haferbrei mit fettfreier Brühe oder mit einer Prise Salz kochen. Zugunsten der Gesundheit möglichst wenig Salz verwenden, stattdessen lieber Kräuter und andere Gewürze.

Eignen sich auch glutenfreie Haferflocken?

Ja. Das sind im Grunde ganz normale Haferflocken - Haferflocken sind von Natur aus "glutenfrei". Jedoch können bei der Erzeugung oder Verarbeitung in der Getreidemühle Spuren von Gluten von anderem Getreide in die Haferflockenpackung geraten. Schon solche Spuren wären für Menschen mit Zöliakie äußerst gefährlich, deshalb gibt es spezielle Produktionsabläufe, die auch kleinste Gluten-Verunreinigungen ausschließen.

Können die Haferflocken bei Intoleranzen gegessen werden?

Haferflocken sind bei fast allen Erkrankungen geeignet. Bei Zöliakie auf glutenfreie Haferflocken achten.

Kann man statt Haferflocken auch Haferkleie benutzen?

Haferkleie ist nicht so gut geeignet. Sie hat viel mehr Ballaststoffe - dadurch wäre sie schwerer verdaulich und würde den Brei auch deutlich zäher machen.

Was mache ich, wenn ich Medikamente einnehmen muss?

Je nach Medikament ist es gut möglich, dass die Dosis angepasst werden muss. Bei Insulingabe etwa gilt laut Ernährungs-Doc Matthias Riedl als "grobe Faustregel, die Dosis zu halbieren" - dies aber bitte unbedingt individuell ärztlich besprechen! Die Kur sollte auf jeden Fall immer in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt durchgeführt und insbesondere die Frage der Medikamenteneinnahme besprochen werden.

Copyright: Klaus Th. Finkam

R. Santa Luzia, 2698
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